Forderungen

Wir nehmen nicht mehr hin:

– die rasant fortlaufenden Zerstörungen historischer Bauten und Ensembles in Wien, auch innerhalb von Schutzzonen (z.B. Zögernitz, Türkenwirt, Cottage, Karmeliterviertel, Donaukanal, Neustift, Mauer)

– die zunehmende Zerstörung des Wiener Kultur‐ und Naturerbes durch Verbauung in Randzonen, Grün‐ und Erholungsgebieten

– die Zerstörung von Kulturlandschaften sowohl in den Weingärten der Heurigendörfer als auch in historischen Gartenanlagen wie beispielsweise im denkmalgeschützten Augarten

– die Zerstörung weltweit anerkannter Kulturgüter, zum Beispiel im Otto Wagner Spital am Steinhof durch geplante Wohnbauten im Ostareal

– die drohende Stadtbildzerstörung durch Hochhäuser in historischen Bauensembles, insbesondere aktuell die Hochhausplanung innerhalb der Kernzone des Weltkulturerbes Wien im Bereich Eislaufverein, Hotel Intercontinental und die damit verbundene Gefahr des Verlustes des UNESCO-Weltkulturerbeprädikats

Dachaufbauten, die das Stadtbild beeinträchtigen

 

 

Forderungen an die Stadt Wien:

 

* Erhaltung der Kulturlandschaft, wie z.B. Heurigenorte mitsamt deren Weinhängen

* Erhaltung der Wiener Grün- und Erholungsgebiete (Parkanlagen, Spitäler und Friedhöfe, z.B. Semmelweisareal, Am Steinhof und Neustift)

* besserer Schutz vor Verbauung für historische Gärten und Parks (z.B. Augarten), historische Sportstätten (Hohe Warte, Krieau) und alte Innenhöfe

* Keine Verbauung des Wiener Naturerbes z.B. in den Randzonen des Wienerwald-Areals

* großzügige Ausweitung von Schutzzonen wie im Schutzzonenmodell von 1996 angedacht

* bessere Erhaltung in Schutzzonen: Vorrang des „öffentlichen Interesses“ vor der Entscheidung auf Erteilung einer Abbruchbewilligung (technische/ wirtschaftliche Abbruchreife), Durchsetzung der Wiederherstellung des baulich guten Zustandes

* Erhöhung des Kulturförderbeitrages für die Altstadterhaltung statt Senkung (wie in den letzten Jahren)

* viel mehr bestandsgenaue Widmungen in Schutzzonen, um keine Anreize für Zerstörung von historischem Bestand sowie für unpassende Dachausbauten zu geben

* Hochhausausschlusszonen in historischen Bauensembles, insbesondere innerhalb des UNESCO-Weltkulturerbes Wien (z.B. Eislaufverein, Hotel Intercontinental)

* Respekt und Achtung vor dem Weltkulturerbe und der damit verbundenen Einhaltung der Bestimmungen im Geiste der UNESCO-Konvention für den Schutz des Welterbes (statt Konfrontation mit der beratenden Fachorganisation ICOMOS)

* Verschärfung von Strafen bei rechtswidrigem Abriss oder Veränderung historisch wertvoller Häuser im Sinne einer tatsächlich abschreckenden Wirkung (wie die Wiederherstellung eines zerstörten Hauses)

 

Forderungen an das Parlament /
an den Bund:

 

* Erhaltungspflicht für Denkmäler statt nur Verbot der Zerstörung, d.h. “aktiver Denkmalschutz” (Konvention von Granada, 1985)

* Umgebungsschutz für Denkmäler, der den Namen verdient

* Ausweisung und Schutz von Naturerbestätten gemäß Unesco-Welterbe-Konvention

* Denkmalschutz muss Bundeskompetenz bleiben – darf nicht „verländert“ werden

* bessere personelle wie finanzielle Ausstattung des Denkmalamtes (gemäß Rechnungshofbericht)

Sondermaßnahmen für die rasche Unterschutzstellung der über 30.000(!) schützenswerten, aber noch immer nicht geschützten Denkmäler (lt. parlamentarischer Beantwortung 2010)

Wir fordern Transparenz und Auskunftspflicht, umfassenden Informationszugang sowie Parteistellung für NGOs zur Wahrnehmung des öffentlichen Interesses in allen den Kulturgüter- und Umweltschutz sowie die Raumordnung (insbesondere Widmungen) betreffenden Verfahren.

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